Meine Malerei

„Das Malen ist ein donnernder Zusammenstoß verschiedener Welten. Jedes Werk entsteht technisch so wie der Kosmos entstand: durch Katastrophen, die aus dem chaotischen Gebrüll der Instrumente zum Schluss eine Symphonie bilden, die Sphärenmusik heißt“, schreibt Wassily Kandinsky.

Auch der Malerei von Erni Brendtner liegt ein Prozess zwischen Chaos und Schöpfung zugrunde, wenn sie sich zwischen den Polen Gefühl und Vernunft bewegt. Sie trägt Farbschichten und Texturen mit einer mehr oder weniger spontanen Gestik im Spannungsfeld zwischen Formfindung und Formauflösung auf und arbeitet geschickt Versatzstücke von Wirklichkeit in ihre abstrakten Bilder ein.  (Kunsthistorikerin H. Amann)

Ich lasse mich inspirieren von Begegnungen mit Menschen, finde anregende Momente in der Natur und Landschaft, werde beeinflusst von Musik und Literatur und schöpfe aus der Erinnerung meiner vielen Reisen.

Meine Kunst entsteht im Spannungsfeld zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit bis hin zur gegenstandslosen Farbkomposition. Malen ist für mich ein kreativer Prozess, in dem sich meine Gedanken, Ideen, Erlebnisse, Erfahrungen und Gefühle in transformativen Gestaltungsschritten nach und nach expressiv, abstrakt auf dem Malgrund entwickeln. Fast spielerisch kombiniere und erfinde ich dabei mittels Farbe, Form und Struktur neue Welten und beziehe erlebte Momente aus der Vergangenheit in der Erinnerung gestalterisch mit ein. Die bildnerische Idee wird dabei immer wieder aus dem Prozess heraus hinterfragt und neu bestimmt. Die künstlerische Haltung dazu habe ich in der lyrischen Abstraktion der informellen Malerei gefunden.

Ich möchte nicht die sichtbare Welt wiedergeben, sondern Stimmung und Charakter der Dinge sichtbar machen. Meine Werke zeigen imaginäre Räume auf, die oft geheimnisvoll und undurchsichtig bleiben, aber für den aufmerksamen Betrachter fühl- und erlebbar werden. Sie berühren das Unterbewusstsein und geben Raum zur eigenen Interpretation!

Viele meiner Bilder entstehen in einer Mischtechnik. Wahlweise werden Acryl-, Öl- und Aquarellfarben oder Pigmente in mehreren Schichten aufgetragen und oft hinterlassen Linienfiguren und Schriftzeichen mit Pastell-, Öl- oder Graphitstiften Spuren auf der Leinwand bzw. dem Papier. Meine Freude am Experimentieren spiegelt sich in der Anwendung der unterschiedlichsten Materialien und Techniken wieder: z.B. Kohle, Holzbeize, Schellack, Bitumen, Asche, Sand, Strukturpaste, Kasein, Binder, Tusche, Eitempera, Feinschichtlasuren und Collagen.

„Die Kunst ist eine Harmonie parallel zur Natur“ (Paul Cézanne)